Freitag, 25. April 2014
I see the world
bloggerstory, 22:04h
Ich renne, so schnelle ich nur kann, durch den Wald und springe über den Wurzeln der Bäume und über die kleinen Büsche. Wind weht in mein Gesicht und versucht mich nach hinten zu locken.
Doch ich darf nicht umkehren, egal wie sehr ich es will.
Meine Beine brennen. Ich drohe zu fallen, aber ich darf nicht aufgeben.
Kurz blicke ich nach hinten, während ich über einen großen Stein springe. Feuer! Nichts als Feuer! Ich laufe noch schneller. Alles brennt und nichts wird übrig bleiben. Niemand wird überleben. Es sei denn, er kommt hier unverletzt hinaus.
Ich schreie. Nicht vor Angst. Sondern vor Wut. Wegen dem Zorn, weil meine gesamte Heimat zerstört wird. Gnadenlos, als wäre es nichts weiter, als ein Sandkorn in einem Sandkasten. Vielleicht schreie ich auch aus Trauer, weil ich nie wieder zurück kann.
Das Feuer kommt näher. Die Hitze hüllt mich ein. Rauch qualmt vor meinen Augen. Ich springe kreischend über einen gefallen Baum und falle auf meine Knie. In einer Sekunden bin ich schon aufgesprungen und renne weiter. Das Feuer brennt direkt hinter mir, doch ich bin schneller.
Bäume fallen vor meine Füße. Ich stampfe über die kleinen Flämmchen vor mir. Der Wind wird stärker. Der Rauch verdeckt die ganze Sicht.
Ich renne zur Seite und springe in einen kleinen Fluss. Es ist fürchterlich heiß. Ich versinke meinen Kopf im Wasser. Nur für einen kurzen Augenblick. Mit zitternden Händen löse ich den nassen Zopf auf meiner Schulter, bevor ich wieder ins Wasser tauche. Sofort beginne ich mich nach vorne zu bewegen. Das Wasser wird immer kälter. Ich entspanne mich immer mehr.
Am Horizont sehe ich das Ende des Waldes. Meine Sicherheit.
Ich lasse mich fallen und schwimme darauf zu.
Das Wasser wird immer kälter und kühlt meine brennenden Wunden. Es ist ein schönes, aber stechendes Gefühl. Ich werde noch schneller. Der Rauch ist immer noch vor meinen Augen, doch das macht mir nichts aus. Hauptsache ich sehe das Ende des Waldes, meine Rettung, und das tue ich.
Die Strömung wird stärker. Vorsichtshalber stehe ich und laufe mit vorsichtigen Schritten nach vorne. Ich komme immer näher an mein Ziel.
Meine Freiheit! Mein Leben! Meine Hoffnung! Es ist so nah und es zieht mich an.
Meine Rettung! Sie ist so stark! Ich beginne zu lächeln. Vergesse das Feuer, dass um mich, den Wald zerstört und den Rauch, an dem ich beinahe erstickt wäre. Ich vergesse die Narben und die Wunden, die meinen Körper quälen.
Eigentlich war ich hier noch nie. Zum ersten Mal sehe ich, was draußen ist.
Meine Schritte werden schneller. Ich bin endlich frei!
Ein dunkler Baum verdeckt mir die Sicht. Eilig springe ich darunter und sehe die Welt.
Ich sehe auf eine große Mauer, die mir die Sicht nimmt.
Sie verbindet große Türme, von der ich mir bestimmt alles ansehen kann.
Ich renne los, schon wieder. Verlasse das schützende Wasser und das tödliche Feuer zugleich.
Was werde ich hinter der Mauer sehen?
Ein Dorf, sowie dass, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe und welches ich noch nie verlassen habe?
Eine Wüste, wie es mir die alten Menschen aus dem Lagerfeuer, erzählt haben?
Eine Stadt aus Glas und Stahl, mit hohen Türmen, die im Sonnenlicht glänzen?
Land, wie es sich in alle Richtungen ausbreitet?
Oder werde ich gar nichts sehen? Nichts, was sich gelohnt hätte, um sein Leben zu kämpfen.
Ich weiß nicht. Aber ich will es herausfinden! Jetzt!
Mit eifrigen Schritten trabe ich an einer weiten Landschaft vorbei. Es ist eine große Wiese, die vermutlich bald auch anbrennen wird, wenn sich das Feuer im Wald ausbreitet.
An einigen Stellen sind kleine und auch große Steine zu finden, solche, die wir immer abgeschossen haben, um Feinde abzuwehren. Schwere, graue Brocken, die wir auch als Sitze benutzten, wenn ihr uns wöchentlich am Lagerfeuer trafen.
Langsam komme ich der Mauer schon näher. Und einem der Türme, bei dem ich eine Tür sehe.
Was wird mich draußen erwarten? Ist dort überhaupt etwas?
Oder werde ich ein großes Loch finden, welches kein Ende hat? Was werde ich dann machen?
In das Loch springen, und hoffen auf einen anderen Planeten zu fallen? Ich könnte mich auch in den Turm setzen und dort weiterleben. Alleine. Ohne jenen Halt. Ohne Menschen, die bei mir sind. Vielleicht auch ohne Essen und Trinken. Keine gute Idee!
Ich könnte auch zurückgehen. In den Wald. Dort wo ich vermutlich für immer alleine sein werde.
Mein Dorf! Meine Heimat! Alles ist fort! Alles ist weg!
Mir bleibt nichts übrig, als diese neue Welt zu erkunden. Doch ich bin alleine.
Meine Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten! Sie sind tot! Sie sind verbrannt!
Und ihre Asche liegt nun auf den Trümmern des Dorfes. Ich blinzle eine Träne weg. Manche liegen vielleicht verkohlt in den zertrümmerten Zelten oder auf den Wegen. Vielleicht lebt jemand noch, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Doch vielleicht liegt er jetzt auf dem Hauptplatz und schreit nach Hilfe. Die Überlebenden sollen ihm helfen.
Ich habe überlebt, doch ich bin zu egoistisch um umzukehren und ihm zu helfen.
Als das Feuer ausgebrochen ist, habe ich nur an mich gedacht und bin weggerannt. Ich habe niemanden geholfen!
Augenblicklich beginne ich zu schreien. Im Wald bin ich nur nach vorne gerannt und habe meinem Dorf nicht Lebewohl gesagt. Während des ganzen Weges habe ich an meine Zukunft gedacht. Wie egoistisch! Ich hätte zum Brunnen rennen können und das kalte Wasser auf die brennenden Menschen werfen können. Schließlich würden mir alle helfen, die Menschen zu retten. Ich würde als Heldin gelten. Und nicht, als Verräterin.
„Ich bin keine Verräterin! Keiner weiß, dass ich noch lebe!“ zische ich. Mein Gang wird schneller. „Sie sind tot!“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Eigentlich hätten sie das selbe tun können wie ich!“ Meine Trauer und meine Reue verschwinden. Ich werde voller Zorn. Voller Wut. Und ich kann mir nicht erklären, wieso. „Doch sie haben es nicht getan!“ Die Wut wird stärker. Ich falle auf die Knie und vergrabe zitternd mein Gesicht in meinen Händen.
Blut rinnt aus meiner Schulter, doch es tut nicht mehr so weh. Ich weine, huste und kreische.
Mir fällt nichts besseres ein, was ich tun könnte. Mein Herz schlägt wie verrückt.
„Es ist nicht meine Schuld!“ schreie ich. Der Ton meiner Stimme ist ungewöhnlich hoch. Hoch und schwach. Meine Eltern wären enttäuscht von mir, wenn sie mich so sehen würden.
So klein und so hilflos. „Ich habe mich gerettet! Ihr hättet das auch tun können!“
Ohne weitere Worte stehe ich auf. Schniefend wische ich mit einer Hand, die Tränen aus meinen Augen, bevor ich entschlossen weitergehe.
Es ist passiert und ich kann es nicht rückgängig machen. Wahrscheinlich haben sie überlebt und bauen das Dorf wieder auf.
Aber ich, ich bin hier. Vor einer großen Mauer. Und ich laufe weiter, um die Welt dahinter zu sehen.
Die Treppen im Turm sind nass und steil. Ich drücke meine Hand fest gegen die Wand, um nicht auf den Boden zu fallen.
Die Spitze ist hoch, doch ich erreiche sie, schneller als erwartet.
Die letzten Stufen sind vor mir. Sanft schließe ich meine Augen. Jetzt ist es soweit! Jetzt werde ich die Welt sehen!
Ich verlasse das Treppenhaus und trete einige Schritte vor. Es ist fürchterlich windig.
Aber was ist, wenn ich nichts sehen werde? Wenn diese Außenwelt eine dunkle Wüste ohne Leben ist. Doch ich kann nicht umkehren! Ich muss meine Augen öffnen. In fünf Sekunden werde ich es tun!
5.
Meine Augen sind fest geschlossen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tun will. Jetzt, wo es so kurz vor meiner Nase ist. Jetzt, habe ich Angst! Aber ich muss es tun! Ich muss! Ich muss! Ich muss!
4.
Diese Welt könnte der schönste Ort sein, der meine Träume von weitem übertrifft. Doch, was erträume ich mir?
3.
Egal, ich muss diese Welt sehen. Ich kann mich schließlich umdrehen und gehen. Vielleicht will ich aber auch bleiben. Das wäre schön! Ich wäre zuhause!
2.
Meine Hand berührt die kalte Wand der Mauer. Die Kälte tut gut. Sie ist wunderschön.
1.
Reiß deine Augen auf und sieh nach vorne!
Die Welt ist anders! Ich habe mir schon oft ausgemalt wie sie aussehen könnte, aber sowas ist mir nie in den Sinn gekommen. Noch nie! Meine Augen blinzeln. Die ganze Aufregung, die ganze Spannung ist fort. Dagegen bin ich begeistert!
Es ist eine weite Landschaft vor mir. Hinten, am Horizont ist eine prächtige Stadt zu sehen. Von hier wirkt sie ganz klein, wie eine friedliche Insel, doch ich spüre es, sie ist groß! Von der Stadt heraus, bis zur Mauer fließt ein kleiner Fluss. Die grüne Wiese darum wirkt gepflegt und ordentlich. Ich werde in diese Stadt gehen und dort beginnen zu leben.
Denn ich habe es hinausgeschafft und ich will diese Welt entdecken. Ich wollte es schon immer.
Jetzt habe ich die Möglichkeit dazu.
Doch ich darf nicht umkehren, egal wie sehr ich es will.
Meine Beine brennen. Ich drohe zu fallen, aber ich darf nicht aufgeben.
Kurz blicke ich nach hinten, während ich über einen großen Stein springe. Feuer! Nichts als Feuer! Ich laufe noch schneller. Alles brennt und nichts wird übrig bleiben. Niemand wird überleben. Es sei denn, er kommt hier unverletzt hinaus.
Ich schreie. Nicht vor Angst. Sondern vor Wut. Wegen dem Zorn, weil meine gesamte Heimat zerstört wird. Gnadenlos, als wäre es nichts weiter, als ein Sandkorn in einem Sandkasten. Vielleicht schreie ich auch aus Trauer, weil ich nie wieder zurück kann.
Das Feuer kommt näher. Die Hitze hüllt mich ein. Rauch qualmt vor meinen Augen. Ich springe kreischend über einen gefallen Baum und falle auf meine Knie. In einer Sekunden bin ich schon aufgesprungen und renne weiter. Das Feuer brennt direkt hinter mir, doch ich bin schneller.
Bäume fallen vor meine Füße. Ich stampfe über die kleinen Flämmchen vor mir. Der Wind wird stärker. Der Rauch verdeckt die ganze Sicht.
Ich renne zur Seite und springe in einen kleinen Fluss. Es ist fürchterlich heiß. Ich versinke meinen Kopf im Wasser. Nur für einen kurzen Augenblick. Mit zitternden Händen löse ich den nassen Zopf auf meiner Schulter, bevor ich wieder ins Wasser tauche. Sofort beginne ich mich nach vorne zu bewegen. Das Wasser wird immer kälter. Ich entspanne mich immer mehr.
Am Horizont sehe ich das Ende des Waldes. Meine Sicherheit.
Ich lasse mich fallen und schwimme darauf zu.
Das Wasser wird immer kälter und kühlt meine brennenden Wunden. Es ist ein schönes, aber stechendes Gefühl. Ich werde noch schneller. Der Rauch ist immer noch vor meinen Augen, doch das macht mir nichts aus. Hauptsache ich sehe das Ende des Waldes, meine Rettung, und das tue ich.
Die Strömung wird stärker. Vorsichtshalber stehe ich und laufe mit vorsichtigen Schritten nach vorne. Ich komme immer näher an mein Ziel.
Meine Freiheit! Mein Leben! Meine Hoffnung! Es ist so nah und es zieht mich an.
Meine Rettung! Sie ist so stark! Ich beginne zu lächeln. Vergesse das Feuer, dass um mich, den Wald zerstört und den Rauch, an dem ich beinahe erstickt wäre. Ich vergesse die Narben und die Wunden, die meinen Körper quälen.
Eigentlich war ich hier noch nie. Zum ersten Mal sehe ich, was draußen ist.
Meine Schritte werden schneller. Ich bin endlich frei!
Ein dunkler Baum verdeckt mir die Sicht. Eilig springe ich darunter und sehe die Welt.
Ich sehe auf eine große Mauer, die mir die Sicht nimmt.
Sie verbindet große Türme, von der ich mir bestimmt alles ansehen kann.
Ich renne los, schon wieder. Verlasse das schützende Wasser und das tödliche Feuer zugleich.
Was werde ich hinter der Mauer sehen?
Ein Dorf, sowie dass, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe und welches ich noch nie verlassen habe?
Eine Wüste, wie es mir die alten Menschen aus dem Lagerfeuer, erzählt haben?
Eine Stadt aus Glas und Stahl, mit hohen Türmen, die im Sonnenlicht glänzen?
Land, wie es sich in alle Richtungen ausbreitet?
Oder werde ich gar nichts sehen? Nichts, was sich gelohnt hätte, um sein Leben zu kämpfen.
Ich weiß nicht. Aber ich will es herausfinden! Jetzt!
Mit eifrigen Schritten trabe ich an einer weiten Landschaft vorbei. Es ist eine große Wiese, die vermutlich bald auch anbrennen wird, wenn sich das Feuer im Wald ausbreitet.
An einigen Stellen sind kleine und auch große Steine zu finden, solche, die wir immer abgeschossen haben, um Feinde abzuwehren. Schwere, graue Brocken, die wir auch als Sitze benutzten, wenn ihr uns wöchentlich am Lagerfeuer trafen.
Langsam komme ich der Mauer schon näher. Und einem der Türme, bei dem ich eine Tür sehe.
Was wird mich draußen erwarten? Ist dort überhaupt etwas?
Oder werde ich ein großes Loch finden, welches kein Ende hat? Was werde ich dann machen?
In das Loch springen, und hoffen auf einen anderen Planeten zu fallen? Ich könnte mich auch in den Turm setzen und dort weiterleben. Alleine. Ohne jenen Halt. Ohne Menschen, die bei mir sind. Vielleicht auch ohne Essen und Trinken. Keine gute Idee!
Ich könnte auch zurückgehen. In den Wald. Dort wo ich vermutlich für immer alleine sein werde.
Mein Dorf! Meine Heimat! Alles ist fort! Alles ist weg!
Mir bleibt nichts übrig, als diese neue Welt zu erkunden. Doch ich bin alleine.
Meine Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten! Sie sind tot! Sie sind verbrannt!
Und ihre Asche liegt nun auf den Trümmern des Dorfes. Ich blinzle eine Träne weg. Manche liegen vielleicht verkohlt in den zertrümmerten Zelten oder auf den Wegen. Vielleicht lebt jemand noch, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Doch vielleicht liegt er jetzt auf dem Hauptplatz und schreit nach Hilfe. Die Überlebenden sollen ihm helfen.
Ich habe überlebt, doch ich bin zu egoistisch um umzukehren und ihm zu helfen.
Als das Feuer ausgebrochen ist, habe ich nur an mich gedacht und bin weggerannt. Ich habe niemanden geholfen!
Augenblicklich beginne ich zu schreien. Im Wald bin ich nur nach vorne gerannt und habe meinem Dorf nicht Lebewohl gesagt. Während des ganzen Weges habe ich an meine Zukunft gedacht. Wie egoistisch! Ich hätte zum Brunnen rennen können und das kalte Wasser auf die brennenden Menschen werfen können. Schließlich würden mir alle helfen, die Menschen zu retten. Ich würde als Heldin gelten. Und nicht, als Verräterin.
„Ich bin keine Verräterin! Keiner weiß, dass ich noch lebe!“ zische ich. Mein Gang wird schneller. „Sie sind tot!“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Eigentlich hätten sie das selbe tun können wie ich!“ Meine Trauer und meine Reue verschwinden. Ich werde voller Zorn. Voller Wut. Und ich kann mir nicht erklären, wieso. „Doch sie haben es nicht getan!“ Die Wut wird stärker. Ich falle auf die Knie und vergrabe zitternd mein Gesicht in meinen Händen.
Blut rinnt aus meiner Schulter, doch es tut nicht mehr so weh. Ich weine, huste und kreische.
Mir fällt nichts besseres ein, was ich tun könnte. Mein Herz schlägt wie verrückt.
„Es ist nicht meine Schuld!“ schreie ich. Der Ton meiner Stimme ist ungewöhnlich hoch. Hoch und schwach. Meine Eltern wären enttäuscht von mir, wenn sie mich so sehen würden.
So klein und so hilflos. „Ich habe mich gerettet! Ihr hättet das auch tun können!“
Ohne weitere Worte stehe ich auf. Schniefend wische ich mit einer Hand, die Tränen aus meinen Augen, bevor ich entschlossen weitergehe.
Es ist passiert und ich kann es nicht rückgängig machen. Wahrscheinlich haben sie überlebt und bauen das Dorf wieder auf.
Aber ich, ich bin hier. Vor einer großen Mauer. Und ich laufe weiter, um die Welt dahinter zu sehen.
Die Treppen im Turm sind nass und steil. Ich drücke meine Hand fest gegen die Wand, um nicht auf den Boden zu fallen.
Die Spitze ist hoch, doch ich erreiche sie, schneller als erwartet.
Die letzten Stufen sind vor mir. Sanft schließe ich meine Augen. Jetzt ist es soweit! Jetzt werde ich die Welt sehen!
Ich verlasse das Treppenhaus und trete einige Schritte vor. Es ist fürchterlich windig.
Aber was ist, wenn ich nichts sehen werde? Wenn diese Außenwelt eine dunkle Wüste ohne Leben ist. Doch ich kann nicht umkehren! Ich muss meine Augen öffnen. In fünf Sekunden werde ich es tun!
5.
Meine Augen sind fest geschlossen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tun will. Jetzt, wo es so kurz vor meiner Nase ist. Jetzt, habe ich Angst! Aber ich muss es tun! Ich muss! Ich muss! Ich muss!
4.
Diese Welt könnte der schönste Ort sein, der meine Träume von weitem übertrifft. Doch, was erträume ich mir?
3.
Egal, ich muss diese Welt sehen. Ich kann mich schließlich umdrehen und gehen. Vielleicht will ich aber auch bleiben. Das wäre schön! Ich wäre zuhause!
2.
Meine Hand berührt die kalte Wand der Mauer. Die Kälte tut gut. Sie ist wunderschön.
1.
Reiß deine Augen auf und sieh nach vorne!
Die Welt ist anders! Ich habe mir schon oft ausgemalt wie sie aussehen könnte, aber sowas ist mir nie in den Sinn gekommen. Noch nie! Meine Augen blinzeln. Die ganze Aufregung, die ganze Spannung ist fort. Dagegen bin ich begeistert!
Es ist eine weite Landschaft vor mir. Hinten, am Horizont ist eine prächtige Stadt zu sehen. Von hier wirkt sie ganz klein, wie eine friedliche Insel, doch ich spüre es, sie ist groß! Von der Stadt heraus, bis zur Mauer fließt ein kleiner Fluss. Die grüne Wiese darum wirkt gepflegt und ordentlich. Ich werde in diese Stadt gehen und dort beginnen zu leben.
Denn ich habe es hinausgeschafft und ich will diese Welt entdecken. Ich wollte es schon immer.
Jetzt habe ich die Möglichkeit dazu.
... comment