Samstag, 26. April 2014
Wie ein Vogel
Hallo :) Hier hab ich mal keine so deprimierende Geschichte, sondern eine fröhliche (-: Sowas ähnliches habe ich wirklich erlebt, also habe ich das in eine Geschichte geschrieben (die anderen Geschichten habe ich mir in der Schule ausgedacht, weil wir ab und zu sowas lesen -- englisch, geschichte oder deutsch) Viel Spaß ;-)

Mit eifrigen Schritten laufe ich durch den Wald. Immer weiter nach oben.
Mein Ziel ist es die Spitze des Berges zu erreichen. Ich habe mein Dorf immer nur von unten betrachten können, doch jetzt will ich alles sehen.
Vorsichtig springe ich über eine kleine Quelle und halte mich an den dicken Wurzeln fest um nicht zu fallen.
„Komm schon!“ ruft mein Freund Patrick mir zu. Ich lache kurz auf und renne voraus.
„Wir sind schon so hoch!“ murmle ich erschöpft. Jaulend legt er einen Arm um meine Schulter und sieht zu Will und Hunter, seine zwei britischen Cousins.
Hastig nehme ich einen Schluck aus meiner Tasche, als wir den Wald verlassen und dort sehe ich das ganze Tal.
Es ist größer als ich es mir je hätte vorstellen können.
Vom anderen Berg fließt ein Fluss direkt in mein Dorf. Dahinter sind noch mehr Dörfer und Städtchen. Es ist eine große Welt die ich vor mir habe.
Neben dem Berg, hinter dem Dorf liegt ein großer See.
„Dorthin werden wir fahren!“ sagt Patrick knapp. Ich drehe mich überrascht um. „Fahren?“
Er nickt lächelnd und holt vier kleine Metalldinger heraus.
Nervös laufe ich ihm hinterher, bis er bei einem Pfahl stehen bleibt und eines der Metallteile befestigt.
Schließlich nimmt er ein dickes Band und verknotet es. „Hunter!“ sagt er knapp und zieht seinen Cousin zu sich.
Gekönnt springt er in das Band, mit dem Kopf nach hinten. „Los!“ jubelt Patrick und lässt ihn Fallen.
Blitzschnell saust er hinunter, über die Bäume, das Dorf und bleibt über dem See stehen.
Schließlich fällt er nach unten.
„Genial!“ flüstere ich erstaunt, als er nach meinen Arm greift.
„Komm, du machst mit dem Kopf nach vorne!“ neckt Patrick und steckt mich durch das Band.
„Wie falle ich?“ - „Du bleibst automatisch stehen, du musst einfach nur das Band lösen!“
Ich nicke verständnisvoll und dann lässt er mich los.
Es ist besser als alles andere auf dieser Welt. Ich fliege! Über die Bäume und Wiesen und Flüsse und Quellen und Büschen und Blumen und Wegen. Ich schreie so laut ich kann.
Vor Freude. Noch nie war etwas so schön. Jubelnd breite ich meine Arme aus und kreische noch lauter. Ich bin wie ein Vogel. So frei und lebendig!
Der Wind zischt so laut wie möglich und zieht an meinen Haaren. Mein ganzer Körper ist gespannt. Für eine Sekunde sehe ich die Bauernhöfe meiner Eltern und Nachbarn. Ich fliege darüber.
Über die Ställe mit den Kühen und Schweinen und den Hühnern.
Es ist wunderschön, das alles zu sehen. Und es ist so groß.
Doch ich bin größer. Eilig fliege ich über alles hinweg, schließlich komme ich zum Dorf.
Ich fliege über die Straßen, die voller Menschen sind und über die Häuser.
„Juhuu!“ lache ich laut und winke einigen zu, obwohl sie mich nicht sehen.
Schließlich fliege ich über einen Teil des Flusses. Er ist direkt unter mir, also stecke ich meine Hand hinein. Dann werde ich schneller und fliege höher. So muss sich wohl ein Vogel fühlen.
Dann werde ich tiefer und blicke gerade ins Wasser und sehe mein Spiegelbild, bis ich höher werde.
Und auch langsamer. Am Ende hält es an, während ich vier Meter über dem Wasser bin.
„Los!“ schreit Hunter, als ich meine Arme sinken lasse.
Es war so schön. Ich war ein Vogel! Ein lebendiger, freier Vogel.
Aufgeregt ziehe ich an einer Schlaufe und lasse mich fallen.
Sanft lande ich im Wasser. Es ist so schön kühl und frisch. Ich lasse ich eine Zeit lang treiben, bis ich schon Wills Schreie höre. Ich will nochmal. Fröhlich tauche ich unter und wieder auf, als Will ins Wasser fällt. „Hallo!“ sagt er kanpp und schwimmt aus dem See.
Ich lache glücklich. Ich war so frei und es war so schön. Am liebsten würde ich das jeden Tag tun.
Wie ein Vogel.

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Das Mädchen ohne Namen
Wenn mich jemand nach meiner Kindheit fragt, denke ich immer an meine erste große Liebe.
Damals war ich vielleicht zehn oder elf und hatte nicht besonders viele Freunde, außer meinem Hund. Jeden Tag liefen wir gemeinsam spazieren und wir gingen immer an einem kleinen, unbekannten Park vorbei.
Doch einmal rannte mein Hund voraus und entdeckte ein Mädchen. Sie war in meinem Alter.
Das Mädchen trug ein weises Kleid mit einer Schleife, ein Paar alter Schuhe mit weisen Strümpfen.
Sie weinte. Vorsichtig ging ich zu ihr hin und fragte sie was los sei. Doch sie antwortete nicht.
Verständnisvoll half ich ihr aufzustehen und zeigte ihr den Spielplatz.
Sofort rannten wir zur Schaukel und ich stoß sie an.
Sie lachte. Ich fand ihr Lachen so wunderschön und so frei. Doch sie war still. Zu still.
Ich machte mir aber nichts draus und war zufrieden jedenfalls sie zu haben.
Und sie lief es dir ganze Zeit weiter. Ich kam auf dem Spielplatz und sah sie auf der Schaukel. Sie winkte mich zu sich und wir hatten Spaß.
Doch sie wusste nichts von mir. Und ich nichts von ihr.
Nur das sie lange, schwarze Haare und eine dunkle Haut besaß. Ihren Namen hat sie mir nie verraten. Auch nicht woher sie kommt.
Mir war das egal. Hauptsache sie war da!
Einmal nahm ich mein Zelt mit und wollte mit ihr darunter schlafen. Eine Nacht durch.
Wir sagten nichts. Ich fragte nach ihren Namen, doch sie sagte nichts.
Wortlos zeigte sie auf ihren Mund und schüttelte den Kopf . Sie konnte nicht sprechen!
Liebevoll umarmte ich sie und da küssten wir uns. Ich habe ein tolles Mädchen kennengelernt.
Wir alberten den ganzen Abend herum und hatten viel Spaß, bis wir einschliefen.
Doch als ich am nächsten Morgen aufwacht, war sie fort. Traurig packte ich meine Sachen zusammen und ging.
Als ich am nächsten Tag wiederkam, saß sie nicht auf der Schaukel und winkte mir zu, also wartete ich. Aber sie blieb spurlos versteckt.
Am nächsten Tag wieder und das ging eine ganze Woche so.
Ich dachte sie für immer verloren zu haben.
Doch dann rannte mein Hund in das Gebüsch und dort fand ich sie.
Sie lag schlafen auf der Wiese, doch ihre Kleider waren dunkelrot.
In der Nähe war eine Pistole. Warum war sie nicht im Zelt geblieben?
Ich begann zu schreien. Voller Trauer und Wut. Aber dann hätte der Mörder in das Zelt geschossen.
Hatte sie sich etwa für mich geopfert?
Nein! Das durfte nicht sein! Das wäre unmöglich! Doch, wieso nicht?
Mein Tränen fielen auf ihren mageren Körper. Ich schaukelte sie hin und her.
Sie ist für mich gestorben und ich kannte nicht einmal ihren Namen.

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Freitag, 25. April 2014
I see the world
Ich renne, so schnelle ich nur kann, durch den Wald und springe über den Wurzeln der Bäume und über die kleinen Büsche. Wind weht in mein Gesicht und versucht mich nach hinten zu locken.
Doch ich darf nicht umkehren, egal wie sehr ich es will.
Meine Beine brennen. Ich drohe zu fallen, aber ich darf nicht aufgeben.
Kurz blicke ich nach hinten, während ich über einen großen Stein springe. Feuer! Nichts als Feuer! Ich laufe noch schneller. Alles brennt und nichts wird übrig bleiben. Niemand wird überleben. Es sei denn, er kommt hier unverletzt hinaus.
Ich schreie. Nicht vor Angst. Sondern vor Wut. Wegen dem Zorn, weil meine gesamte Heimat zerstört wird. Gnadenlos, als wäre es nichts weiter, als ein Sandkorn in einem Sandkasten. Vielleicht schreie ich auch aus Trauer, weil ich nie wieder zurück kann.
Das Feuer kommt näher. Die Hitze hüllt mich ein. Rauch qualmt vor meinen Augen. Ich springe kreischend über einen gefallen Baum und falle auf meine Knie. In einer Sekunden bin ich schon aufgesprungen und renne weiter. Das Feuer brennt direkt hinter mir, doch ich bin schneller.
Bäume fallen vor meine Füße. Ich stampfe über die kleinen Flämmchen vor mir. Der Wind wird stärker. Der Rauch verdeckt die ganze Sicht.
Ich renne zur Seite und springe in einen kleinen Fluss. Es ist fürchterlich heiß. Ich versinke meinen Kopf im Wasser. Nur für einen kurzen Augenblick. Mit zitternden Händen löse ich den nassen Zopf auf meiner Schulter, bevor ich wieder ins Wasser tauche. Sofort beginne ich mich nach vorne zu bewegen. Das Wasser wird immer kälter. Ich entspanne mich immer mehr.
Am Horizont sehe ich das Ende des Waldes. Meine Sicherheit.
Ich lasse mich fallen und schwimme darauf zu.
Das Wasser wird immer kälter und kühlt meine brennenden Wunden. Es ist ein schönes, aber stechendes Gefühl. Ich werde noch schneller. Der Rauch ist immer noch vor meinen Augen, doch das macht mir nichts aus. Hauptsache ich sehe das Ende des Waldes, meine Rettung, und das tue ich.
Die Strömung wird stärker. Vorsichtshalber stehe ich und laufe mit vorsichtigen Schritten nach vorne. Ich komme immer näher an mein Ziel.
Meine Freiheit! Mein Leben! Meine Hoffnung! Es ist so nah und es zieht mich an.
Meine Rettung! Sie ist so stark! Ich beginne zu lächeln. Vergesse das Feuer, dass um mich, den Wald zerstört und den Rauch, an dem ich beinahe erstickt wäre. Ich vergesse die Narben und die Wunden, die meinen Körper quälen.
Eigentlich war ich hier noch nie. Zum ersten Mal sehe ich, was draußen ist.
Meine Schritte werden schneller. Ich bin endlich frei!
Ein dunkler Baum verdeckt mir die Sicht. Eilig springe ich darunter und sehe die Welt.
Ich sehe auf eine große Mauer, die mir die Sicht nimmt.
Sie verbindet große Türme, von der ich mir bestimmt alles ansehen kann.
Ich renne los, schon wieder. Verlasse das schützende Wasser und das tödliche Feuer zugleich.
Was werde ich hinter der Mauer sehen?
Ein Dorf, sowie dass, in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe und welches ich noch nie verlassen habe?
Eine Wüste, wie es mir die alten Menschen aus dem Lagerfeuer, erzählt haben?
Eine Stadt aus Glas und Stahl, mit hohen Türmen, die im Sonnenlicht glänzen?
Land, wie es sich in alle Richtungen ausbreitet?
Oder werde ich gar nichts sehen? Nichts, was sich gelohnt hätte, um sein Leben zu kämpfen.
Ich weiß nicht. Aber ich will es herausfinden! Jetzt!
Mit eifrigen Schritten trabe ich an einer weiten Landschaft vorbei. Es ist eine große Wiese, die vermutlich bald auch anbrennen wird, wenn sich das Feuer im Wald ausbreitet.
An einigen Stellen sind kleine und auch große Steine zu finden, solche, die wir immer abgeschossen haben, um Feinde abzuwehren. Schwere, graue Brocken, die wir auch als Sitze benutzten, wenn ihr uns wöchentlich am Lagerfeuer trafen.
Langsam komme ich der Mauer schon näher. Und einem der Türme, bei dem ich eine Tür sehe.
Was wird mich draußen erwarten? Ist dort überhaupt etwas?
Oder werde ich ein großes Loch finden, welches kein Ende hat? Was werde ich dann machen?
In das Loch springen, und hoffen auf einen anderen Planeten zu fallen? Ich könnte mich auch in den Turm setzen und dort weiterleben. Alleine. Ohne jenen Halt. Ohne Menschen, die bei mir sind. Vielleicht auch ohne Essen und Trinken. Keine gute Idee!
Ich könnte auch zurückgehen. In den Wald. Dort wo ich vermutlich für immer alleine sein werde.
Mein Dorf! Meine Heimat! Alles ist fort! Alles ist weg!
Mir bleibt nichts übrig, als diese neue Welt zu erkunden. Doch ich bin alleine.
Meine Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannten! Sie sind tot! Sie sind verbrannt!
Und ihre Asche liegt nun auf den Trümmern des Dorfes. Ich blinzle eine Träne weg. Manche liegen vielleicht verkohlt in den zertrümmerten Zelten oder auf den Wegen. Vielleicht lebt jemand noch, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Doch vielleicht liegt er jetzt auf dem Hauptplatz und schreit nach Hilfe. Die Überlebenden sollen ihm helfen.
Ich habe überlebt, doch ich bin zu egoistisch um umzukehren und ihm zu helfen.
Als das Feuer ausgebrochen ist, habe ich nur an mich gedacht und bin weggerannt. Ich habe niemanden geholfen!
Augenblicklich beginne ich zu schreien. Im Wald bin ich nur nach vorne gerannt und habe meinem Dorf nicht Lebewohl gesagt. Während des ganzen Weges habe ich an meine Zukunft gedacht. Wie egoistisch! Ich hätte zum Brunnen rennen können und das kalte Wasser auf die brennenden Menschen werfen können. Schließlich würden mir alle helfen, die Menschen zu retten. Ich würde als Heldin gelten. Und nicht, als Verräterin.
„Ich bin keine Verräterin! Keiner weiß, dass ich noch lebe!“ zische ich. Mein Gang wird schneller. „Sie sind tot!“ Ich balle meine Hände zu Fäusten. „Eigentlich hätten sie das selbe tun können wie ich!“ Meine Trauer und meine Reue verschwinden. Ich werde voller Zorn. Voller Wut. Und ich kann mir nicht erklären, wieso. „Doch sie haben es nicht getan!“ Die Wut wird stärker. Ich falle auf die Knie und vergrabe zitternd mein Gesicht in meinen Händen.
Blut rinnt aus meiner Schulter, doch es tut nicht mehr so weh. Ich weine, huste und kreische.
Mir fällt nichts besseres ein, was ich tun könnte. Mein Herz schlägt wie verrückt.
„Es ist nicht meine Schuld!“ schreie ich. Der Ton meiner Stimme ist ungewöhnlich hoch. Hoch und schwach. Meine Eltern wären enttäuscht von mir, wenn sie mich so sehen würden.
So klein und so hilflos. „Ich habe mich gerettet! Ihr hättet das auch tun können!“
Ohne weitere Worte stehe ich auf. Schniefend wische ich mit einer Hand, die Tränen aus meinen Augen, bevor ich entschlossen weitergehe.
Es ist passiert und ich kann es nicht rückgängig machen. Wahrscheinlich haben sie überlebt und bauen das Dorf wieder auf.
Aber ich, ich bin hier. Vor einer großen Mauer. Und ich laufe weiter, um die Welt dahinter zu sehen.
Die Treppen im Turm sind nass und steil. Ich drücke meine Hand fest gegen die Wand, um nicht auf den Boden zu fallen.
Die Spitze ist hoch, doch ich erreiche sie, schneller als erwartet.
Die letzten Stufen sind vor mir. Sanft schließe ich meine Augen. Jetzt ist es soweit! Jetzt werde ich die Welt sehen!
Ich verlasse das Treppenhaus und trete einige Schritte vor. Es ist fürchterlich windig.
Aber was ist, wenn ich nichts sehen werde? Wenn diese Außenwelt eine dunkle Wüste ohne Leben ist. Doch ich kann nicht umkehren! Ich muss meine Augen öffnen. In fünf Sekunden werde ich es tun!


5.
Meine Augen sind fest geschlossen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es tun will. Jetzt, wo es so kurz vor meiner Nase ist. Jetzt, habe ich Angst! Aber ich muss es tun! Ich muss! Ich muss! Ich muss!
4.
Diese Welt könnte der schönste Ort sein, der meine Träume von weitem übertrifft. Doch, was erträume ich mir?
3.
Egal, ich muss diese Welt sehen. Ich kann mich schließlich umdrehen und gehen. Vielleicht will ich aber auch bleiben. Das wäre schön! Ich wäre zuhause!
2.
Meine Hand berührt die kalte Wand der Mauer. Die Kälte tut gut. Sie ist wunderschön.
1.
Reiß deine Augen auf und sieh nach vorne!

Die Welt ist anders! Ich habe mir schon oft ausgemalt wie sie aussehen könnte, aber sowas ist mir nie in den Sinn gekommen. Noch nie! Meine Augen blinzeln. Die ganze Aufregung, die ganze Spannung ist fort. Dagegen bin ich begeistert!
Es ist eine weite Landschaft vor mir. Hinten, am Horizont ist eine prächtige Stadt zu sehen. Von hier wirkt sie ganz klein, wie eine friedliche Insel, doch ich spüre es, sie ist groß! Von der Stadt heraus, bis zur Mauer fließt ein kleiner Fluss. Die grüne Wiese darum wirkt gepflegt und ordentlich. Ich werde in diese Stadt gehen und dort beginnen zu leben.
Denn ich habe es hinausgeschafft und ich will diese Welt entdecken. Ich wollte es schon immer.
Jetzt habe ich die Möglichkeit dazu.

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Warum nur ich (Version.2.)
Das einzige was ich auf meinem Körper trage ist ein luftiges, knielanges, dunkelblaues Kleid, mit einem Paar handgemachter Sandalen und einem Paar Damenhandschuhe. Selbst im Winter ist es nicht kalt. Also brauche ich mir keine Sorgen wegen der Kälte zu machen.
An manchen winterlichen Tagen könnte ich mich sogar ganz entspannt sonnen. Warum haben Leute wie ich einen ganzen Schrank voller warmen, dicken, weichen, schweren und schönen Mänteln, wenn wir sie sowieso selten benutzen. Außerdem bin ich selten gereist. Meisten nur quer durch das Land, aber nirgendwohin wo es kälter oder wärmer ist.
Seufzend laufe ich zum Spiegel und beobachte mich kritisch. In mir sehen alle eine junge Königin, doch das will ich nicht sein. Ich sehe auch nicht einmal so aus wie eine. Eher wie ein junges Stadtmädchen am Morgen. Meine dunkelroten Haare hängen reizlos und gelangweilt an meinen Kopf. Vielleicht sollte ich einen Zopf flechten. Das wäre zu brav.
Ich kann kaum eine meiner Lieblingsfrisuren nehmen. Alle werden mich erkennen.
Sanft schließe ich meine Augen und taste vorsichtig nach einer Schere.
Meine Hand umfasst ruhig das scharfe Gestell und ich habe auch keine Angst.
Nichts kann mich aufhalten das zu tun! Niemand hat mir befohlen das zu tun. Ich öffne meine Augen und starre direkt in mein Spiegelbild. Grüne, katzenähnliche Augen, eine kurze Nase, hohe Wangenknochen, eine breite Stirn über meinen langen Lippen mit meinen roten Locken. Niemand zwingt dieses Mädchen das zu tun!
Ich nehme einen tiefen Atemzug. Eigentlich weiß keine was ich vorhabe.
Bald wird es anders sein, doch dann bin ich frei!
Dann bin ich in den weiten, endlosen Wäldern ohne Gesetzen und Regeln. "Ich tue das nicht weil ich muss," sage ich mit klarer, fester Stimme zu mir selbst und blinzle mehrmals, "Ich tue es, weil ich es so will!"
Lächelnd lasse ich eine Haarsträhne durch zwei meiner Finger gleiten, bevor ich sie zur Hälfte abschneide. Jetzt reicht sie mir nur noch bis zum Kinn, doch ich werfe keinen Blick darauf, sondern mache weiter.
Als ich die nächste Haarlocke abschneide, gleitet sie auf den Boden, wie eine leichte Feder.
Dann fällt schon die nächste Strähne auf mein Fuß. Und schon komme ich zu den hinteren Haaren.
Als ich fertig bin, blicke ich auf den Boden.
Wie ein Halbkreis liegen dunkelrote, glänzende Haare um meine Füße.
Doch jetzt sehe ich tatsächlich aus wie eine wilde Frau, auf der Suche nach Freiheit, die bereit ist um ihr Leben zu kämpfen, egal ob in einem Palast oder in der freien Wildnis.
Ich sehe wie die Frau aus, die keine Angst vor dem Schicksal hat und nicht mit dem Atmen aufhört, sobald ein kleiner Funke, zum Geheimnis ihres Lebens wird.
Diese Frau möchte ich sein. Für immer!
Und nichts kann mich davor aufhalten.
Keine kaltblütige Ehe, die eigentlich zu den Wünschen anderer stattfand und auch keine strenge, adelige Familie von der ich leider komme.
Fröhlich springe ich zur Kommode und öffne eilig die unterste Schublade.
Bunte Tücher in hellen und dunklen Farben fallen heraus, als ich meine Hand hineinstecke.
"Nimm einfach das Buch un verschwinde!" befehle ich mir, als meine Finger den weichen Einband berühren.
Ich zucke nicht zusammen, wie damals, als ich noch ratlos durch die Flure des Schlosses geirrt bin. Und diesmal klopft mein Herz nicht vor Todesangst, sondern vor dem Drang, der mich in die ewige Freiheit bringen will. Ich habe ja auch gar nichts zu befürchten.
Vorsichtig greife ich nach dem Buch und stecke es unter meinen Arm.
Jetzt beginne ich doch zweifelnd zu zittern. Wird mein Plan funktionieren? Egal! Mir kann nichts passieren! Selbst wenn jeder einzelne Mensch davon erfährt.
Sie werden mir nichts tun können. Mein Blick fällt auf die Balkontür. Meine Freiheit!
- Sie ist nur 10 Schritte von mir entfernt.
Ich setzte meinen linken Fuß nach vorne. Langsam, sanft und entspannt.
- Noch neuen Schritte.
Ich weiß, dass ich das tun will. Es wird mein ganzes Leben verändern.
- Acht Schritte.
Mein Leben wird zum ersten Mal fantastisch sein.
- Sieben Schritte.
Mein Blick schweift über die großen Marmorsäulen. Ich hasse Marmor! Es wirkt zu luxuriös und langweilig zugleich. Es ist etwas vollkommen normales für alle adeligen dieser großen Welt. Im Klartext, es ist nichts besonderes.
- Sechs Schritte bis zum Balkon. Sechs Schritte bis zur Freiheit.
Ich denke angestrengt über mein Leben nach. Geboren wurde ich von zwei Menschen in Paris.
Ich habe zwei ältere Brüder, die genauso sind wie sie. Langweilig und arrogant.
- Fünf Schritte
Sie haben mich noch nie so akzeptiert wie ich bin. Sie haben mich immer und überall kritisiert.
- Vier Schritte
Ich hatte einen Privatlehrer, der nicht besser war. Ständig musst ich irgendwelche Regeln befolgen, die für eine "adelige Dame" angebracht waren. Egal, wie dumm oder schrecklich diese Gesetze sind, ich musste mit ihnen leben. Nicht rülpsen! Freundlich zu allen sein! Respektvoll zu den anderen, "adeligeren Menschen" sein! Immer nur Lächeln, selbst wenn du mit Essen beworfen wirst oder jemand vor deinen Augen getötet wird.
- Nur noch drei Schritte.
"Sei Gehorsam Vasilisa!" äffe ich meiner Mutter nach und streiche mein kurzes Haar nach hinten. "Höre auf die adeligen Menschen!" Die Stimme meines Vater brummt durch meinen Kopf. "Höre auf, deine Brüder zu unterbrechen und spiel nicht mit diesen armen Kindern!" Ich kreische vor Wut. Es ist mir egal ob mich jemand hört oder nicht. Bald bin ich weg.
Bald ist die "königliche Schaufensterpuppe" weg!
- Zwei Schritte
Ich werde meine Vergangenheit und das Leben hier niemals vollständig vergessen. Doch ich werde weiterleben, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden. Ich werde mit frohem Herzen niemanden zeigen wer ich bin.
Nur noch ein Schritt bis zu meiner Freiheit.
Der letzte Schritte in diesem Raum. Im Palast. Der letzte Fußstampfer vor meiner Freiheit.
Ich öffne die Tür und hüpfe hinaus.
Lächelnd renne ich einige Schritte nach vorne, bis zum Ende des Balkones.
Unter mir liegt ein kleiner See. Schön, ruhig und klar. Dahinter sehe ich den meilenweiten Wald. "Willkommen zuhause!" flüster ich und werfe elegant das Buch in das Wasser. Egal, ob es jemand findet oder nicht. Niemand wird mich verdächtigen und verurteilen.
Ich trage auch keine Schuld daran. Sondern sie!
Nur sie allein ist schuld und möchte mir alles in die Schuhe schieben. Doch das lasse ich mir nicht gefallen! Aber wie kann ich nur damit leben?
Sie hat Jack`s Bruder getötet und nur deswegen habe ich einen Grund frei zu sein. Jack, weiß noch nichts von allem, doch dabei ist er der einzige, der mir nie etwas getan hat.
Vielleicht liebe ich ihn doch. Aber es ist besser so.
Das Buch versinkt. Ich werde es nie wieder sehen. Na und? Als ob ich es brauchen würde.
Im Gegenteil! Ich bin jetzt nicht mehr gefangen. Ich bin frei!
Zwei Meter unter mir ruht der See. Sanft schließe ich meine Augen und breite meine Arme aus. Wind weht auf meine kahle Haut, während einige Vögel zwitschern.
"Los!" jubel ich und stoße mich ab.
Als ich meine Augen öffne ist um mich herum Wasser. Ich sehe nur verschwommene Umrisse von Pflanzen.
Glücklich schwimme ich nach oben und ringe voller Freude nach Luft.
Die einzigartige, kalte Frische tut so gut. Sie ist so fantastisch. Besser als alles andere dieser Welt. Die tausend Blasen meiner damaligen Schuhe fühle ich nicht mehr. Der Schmrez ist weg. Für einen kurzen Moment tausche ich unter. Es tut so gut.
Es ist so schön. "Ich hätte das vor Jahren tun sollen!" lache ich und lasse mich etwas treiben. Der See ist voller Glück und Frieden und Freiheit. Freiheit! Sofort schwimme ich aus dem frischen, kühlen Wasser.
Meine zitternden Hände tasten aufgeregt nach dem frischen, grünen Graß. Ich jubele vor Freude. So leise wie ich nur kann.
Neugierig hüpfe ich in den Wald. Ich hüpfe immer weiter. Die gigantischen Bäume werfen einen großen Schatten auf mich, je tiefer ich bin. Nach mehreren Stunden, an einer Wiese mit einem Fluss und einem See sehe ich einen Himbeerstrauch und einen Apfelbaum. Außerdem noch eine nicht ganz so alte Hütte.
Hier kann ich für eine Weile bleiben. Vermutlich muss ich auch jagen lernen, doch das macht mir nichts aus. Mein Blick fällt auf einen Baum. Er ist gigantisch, größer als die anderen und dazu leicht zu beklettern.
Ich bin noch nicht ganz müde, also greife ich nach einem dicken Ast und ziehe mich nach oben. Vom Nachbarbaum pflücke ich mir einen roten Apfel und esse ihn hastig auf, bevor ich weitermache.
Mit der Zeit wird es windiger, doch ich höre nicht auf. Nichts kann mich aufhalten. Nichts!
Die Äste beginnen sich zu biegen. Blätter fallen auf meine Stirn. Doch ich kann noch nichts sehen. Ich muss weiter hoch. Jetzt oder nie!
Meine Arme zittern vor Neugier. Wie groß ist der Wald? Wie weit bin ich schon gelaufen?
Dann komme ich an. Die unendlich vielen Bäume des Waldes breiten sich in allen Seiten aus.
Die Sonne ist über mir am Himmel. Wie früh bin ich losgelaufen?
Der Palast ist nicht mehr zu sehen. Suchen sie nach mir? Sie werden mich aber nie finden!
Es gibt dafür nur einen Grund. "Ich bin frei!" schreie ich fröhlich und mit aller erdenklichen Kraft.
Meine Stimme ist lauter und fester den je. Sie ist wild und stark. Und alles was ich hasse oder doch noch mochte ist fort. Für die Ewigkeit. Es wird mich nicht finden oder einfangen, denn ich bin schneller. Im Klartext:
ICH BIN FREI!

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Warum nur ich (Version.1.)
Mein Schlafzimmer ist in einer hellen, grünen Farbe getaucht. Als ich mit eleganten und langsamen Schritten hereinkomme, blinzle ich mehrmals um die verschwommenen Umrisse des Raumes zu erkennen. Die Sonne wirft, durch die vielen Glasfenster an meiner Wand, mattes Licht auf den braunen Teppich der vor meinen Füßen liegt. Links von mir steht ein großes Himmelbett, aus weisem Mahagoni, mit eingeritzten, kunstvollen Engeln und mysteriösen Figuren, sowie mit blauen, fast schon durchsichtigen Vorhängen. Meine Eltern erinnern mich ständig daran, wie wertvoll dieses Bett ist und dass es viel Geld und Zeit benötigt hat. Mein Blick schweift über das altertümliche Gemälde, welches entspannt, auf der mit einer grünlichen Farbe bemalten Wand, ruht. Schweigend beobachte ich die wenigen Häuser auf dem Bild. Es ist ein schönes und friedliches Dörflein voller Menschen.
Manche Männer stehen um einen vollen Tisch, mit Bierkrügen in den Händen, einige tanzen lachend mit Frauen und Kindern. Ein kleines, junges Mädchen reitet, mit ausgestreckten Armen, auf einer Kuh. Sie trägt, wie alle anderen, alte Kleider mit unzähligen Löchern und Rissen.
Ihre Kleidung ist vollkommen verstaubt und dreckig, doch das scheint ihnen nix auszumachen.
Ich denke wieder an das fröhliche Kind auf der Kuh. Neben ihr steht ein junger, aber kräftiger Mann, vielleicht ihr Bruder, und dahinter sind ein Haufen Kinder. Sie spielen mit kleinen, weisen Steinen oder werfen den Hunden lange, dicke Äste zu oder flechten sich die Haare.
Mit langsamen Schritten trete ich näher. Meine Hand berührt sanft das Pergament auf dem das Bild gemalt wurde. Eines der Kinder, ein kleines Mädchen hat eine Brezel in der Hand, die sie an alle verteilt. Jeder hat ein Stück und dabei sind es so viele Kinder und die Häppchen sind so klein. Sie sind fast schon unsichtbar wenn man bedenkt, dass ich tag täglich vor einem überfüllten Tisch sitze und an mehreren Speisen herumkaue.
Ich bin so egoistisch. Akzeptiere die Beschwerden der anderen am Tisch, während diese Kinder sich um einen Bissen einer Brezel freuen.
Diese Menschen sind arm. Ärmer als ich. Sie haben keine abertausend Diener um sich und sie tragen auch keine handgefertigte, wunderschöne, atemberaubende Ballkleider wie ich.
Aber sie wirken so glücklich. Glücklicher als ich.
Sie sind Frei!
Seufzend wende ich mich vom Bild ab und laufe geschmeidig auf die Kommode zu meiner Rechten zu. Sie besteht, wie das Bett, aus teurem Mahagoni.
Kühl rieche ich an den Rosen ist der Vase, die ich von meinen Eltern zur Verlobung bekommen habe, bevor ich mich vor die Kommode knie und die unterste Schublade nach außen ziehe.
Bunte Tücher, in allen Farben die man sich vorstellen kann, springen in alle Seiten hinaus. Die meisten Fallen vor meine Füße. Mit einer flinken Handbewegung schiebe ich sie zur Seite und beuge mich über die Schublade. Vorsichtig sehe ich mich um, bevor ich meine Hand hastig hineinstecke. Niemand darf mich dabei sehen! NIEMAND!
Meine Finger berühren den Einband aus Leder und die Fäden an der Seite. Ich spüre die Gravierung eines Vogels auf der Vorderseite. Meine Hand zittert vor lauter Angst.
Ich schaffe es nicht, das Buch nach draußen zu ziehen und es mir anzulesen. Es ist hoffnungslos.
Ich zwinge mich einen tiefen Atemzug zu machen und meine Hand herauszunehmen. Schließlich stopfe ich alle Tücher wieder hinein und stehe auf.
Tränen stehen in meinen Augen. Betrübt starre ich auf den Boden. Ich habe Angst. Todesangst.
Aber was ich kann schon tun? Ich kann mich nur meinem Schicksal ergeben. Mein Herzklopfen wird langsamer und sanfter, dennoch ringe ich nach Luft. Mit meinen dürren Fingerspitzen fahre ich auf der Oberfläche der alten Kommode entlang und denke verzweifelt an das Geheimnis, das im Buch steht. Nur ich weiß es. Nur ich weiß, was in diesem Buch steht. Und ich wünsche mir nichts mehr als, das niemand, egal ob Freund oder Feind, davon erfährt. Vorsichtig drehe ich mich um und laufe langsam auf mein Bett zu. Ich reiße die langen Vorhänge zur Seite und werfe mich kreischend auf die weiche Matratze. Meine Augen sind fest geschlossen. Ich schreie so laut ich kann und schlage mit meinen Armen um mich herum. Warum ich? Warum muss genau ich das Geheimnis vor allen verstecken? Kann es nicht jemand anderes machen? Ich will nicht, dass mein Leben davon abhängt ob jemand das Buch liest oder nicht. Jeder Knochen und jede Ader schmerzt. Kreischend schlage ich mit schmerzenden Fäusten gegen die Wand . Wieso nur ich? Zornerfüllt werfe ich das Bettbezug auf den Boden, bevor ich meine Kleidung mit einem qualvollen Japsen zerreiße. Jede Bewegung schmerzt wie nichts anderes. Jeder Atemzug, jeder Herzschlag und jeder einzige Moment. Ich vergrabe mein Gesicht in der warmen Matratze und rieche den frischen Duft von Lavendeln ein. Wie konnte es nur dazu kommen? Wie nur? Langsam stehe ich auf. Mein ganzer Leib zittert, obwohl mir warm ist. Ich habe Angst. Die Welt wäre besser ohne dieses Geheimnis. Das Geheimnis das keiner kennt. Außer mir. Ich bin die einzige, die das Buch jemals gelesen hat. Behutsam laufe ich zur Kommode, öffne die Schublade, werfe alle Tücher hinaus und taste aufgeregt nach dem Buch. Meine Finger berühren den weichen Einband, als ich es herausziehe. Die Welt wäre besser ohne dieses Geheimnis und mich! Niemand wäre in Gefahr. Mit sanft geschlossenen Augen laufe ich zum Balkon. Wenn ich springe, kann jeder davon erfahren. Das Geheimnis wäre dann bedeutungslos.
Und ich müsste nicht zusehen, wie auch die letzten von diesem Buch erfahren. Ich blicke furchtlos in die Tiefe. Unter mir ist ein tosender Wasserfall. Lohnt es sich zu sterben? Ich lehne mich so weit wie möglich nach vorne, das Buch fest unter meinen Arm. Das Geheimnis muss zerstört werden! Wortlos lausche ich dem zischenden Wasser und rieche die frische Frühlingsluft. Wie lange habe ich noch die Möglichkeit dazu? Werde ich fallen und an dem Geruch meines Blutes ersticken? Ich breite meine Hände aus. Wasser spritzt auf meinen Körper. Wird es sich bald schon dunkelrot verfärben? Werde ich dann schon Tod sein? Wird ein armer Fischer, meine kalte, blasse, leblose Leiche finden und mich mit einem Netz herausziehen? Ich kreische mit aller Kraft und so laut ich kann. Nein! Ich muss nicht sterben! Es hat keinen Zweck! Ich muss nur das Geheimnis für immer zerstören, mehr nicht. Dann kann ich weiterleben wie zuvor, als ich es noch nicht gelesen habe. Das Buch fällt ins Wasser. Die tobende Strömung treibt es mit. Das letzte Mal werfe ich den nassen Blättern einen letzten Blick zu, bevor ich wieder ins Zimmer gehe um zu schlafen. Das Buch, mitsamt dem Geheimnis, ist zerstört. Wenn nicht, mir doch egal. Denn jetzt erst, kann ich wieder leben.So als hätte ich das Buch nie in der Hand gehabt und nie gelesen. Ich juble vor Freude und werfe mich aufs Bett. Warum habe ich das nicht schon vor Jahren getan? Mein Jubeln wird lauten. Das Geheimnis ist besiegt. Ich weine vor Freude. Alle meine Ängste sind verschwunden. Sie sind nur noch ein bedeutungsloses Nichts.
Dann wache ich auf. An meinen Händen sind fest gebundene Fesseln. Ich wehre mich nicht dagegen. Vor meinen Augen liegt das Buch und ich lese das Geheimnis. Um mir herum sind hunderte Menschen. Niemand wird mir ein Wort glauben, wenn ich die Wahrheit erzähle.Egal was ich sage. Sie werden mich für eine Verrückte halten. Niemand wird auch nur daran denken, dass es stimmen könnte. Alle werden nach den Wörtern im Buch handeln. „Also, Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ fragt der Richter mit einer ernsten Stimme. Und als niemand hinsieht sehe ich sein Schadenfrohes Lächeln.

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